Vor der Liturgiereform trug der Priester die Stola gekreuzt vor der Brust, gehalten vom Zingulum. Der Bischof trug sie einfach herunterhängend. In diesem Bild spielt die gekreuzte Stola wohl auf das Wesen des Herrn als dem einzigartigen Priester des Neuen Bundes an, der zugleich eben auch König ist. "Königliches Priestertum" ist eine typische Aussage über Christus.
Josef ist am Typos und an der Säge zu erkennen, vor ihm auf einem Kissen kniend: Maria, auch zweifelsfrei zu identifizieren. Beide sind Patrone des Bistums Osnabrück; ihre diesbezügliche Ehrung war dem Bischof Berning ein wichtiges Anliegen (z.B. die Darstellung über dem Hauptportal der Kirche in Rulle). Beide haben ihren Platz auf der linken Seite des Bildes.
Die Gestalt in bischöflichem Ornat ist der heilige Wiho, der erste Bischof von Osnabrück. Bei solchen Bildern gehört die Gründergestalt stets mit in die Komposition.
Bischof Whio wurde in Friesland geboren und ist in Utrecht ausgebildet worden. Karl der Große berief ihn zum Leiter des 780 gegründeten Missionsbezirks Osnabrück. Dank des Eifers Wihos und seiner Gefährten entfaltete sich ein blühendes christliches Leben. Daher wurde vor 803 Osnabrück zum Bistum und Wiho der erste Bischof. Als sein Sterbetag wird der 20. April 804(?) überliefert.
Ein weiterer Dompatron ist der heilige Petrus, der vor dem Herrn kniet, erkennbar an seiner typischen Gestalt: ein älterer Mann, dessen kennzeichnende Frisur sich schon auf antiiken Petrus-Bildern findet. Er trägt ein Modell des Osnabrücker Doms in seiner Hand, zweifelsfrei zu erkennen an der großen barocken Turmhaube, die im Krieg den Bomben zum Opfer fiel.