Antoniuskapelle Antoniuskapelle


 

AntoniuskapelleDie Antoniuskapelle wurde bei der großen Renovierung im Jahr 2009 eingerichtet. An gleicher Stelle war zuvor der Schriftenstand untergebracht.

Die Idee, an dieser Stelle einen würdigen Ort zur Darstellung des Kirchenpatrons zu schaffen, bot sich im Jahr 2009. Bei der damaligen Renovierung wurden die vor vielen Jahren weiß übertünchten Wand- und Deckenmalereien wieder frei gelegt und restauriert.

Die vorhandene Holzstatue wurde auf einen Sockel platziert und  bei Dunkelheit durch einen Strahler beleuchtet. Tagsüber fällt das Licht bunt durch das Fenster von Ferdinand Hees vom wunderbaren Fischfang.


Antoniuskapelle

Diese kleine Antoniuskapelle war ursprünglich der Taufort.

Daran soll das moderne Fenster vom wunderbaren Fischfang erinnern. Es wurde von dem Künstler Ferdinand Hees geschaffen.

Aber es gibt auch eine schöne Legende über den hl. Antonius, die einen Bezug zu den Fischen herstellt:

„Wenn manchmal die Menschen, obwohl sie mit Verstand ausgestattet sind, die Predigten des Antonius' verachteten, schritt Gott ein, um zu zeigen, dass sie der Verehrung würdig war, indem er mit Hilfe von vernunftlosen Tieren Zeichen und Wunder tätigte. Einmal, als einige Häretiker in der Nähe von Padua über seine Predigten lachten und sie verschmähten, brachte der Heilige sie an das Ufer des Flusses, der ganz in der Nähe entlang floss, und sagte den Häretikern, so, dass es die anwesende Menge hören konnte:

"Da ihr euch des Wortes Gottes unwürdig zeigt, wende ich mich an die Fische, um eure Ungläubigkeit noch deutlicher zu verwirren."

Und mit spiritueller Inbrunst begann er den Fischen zu predigen, indem er die Gaben aufzählte, die ihnen von Gott geschenkt worden waren: Wie er sie erschaffen, wie er ihnen die Reinheit des Wassers zugeteilt, wie viel Freiheit er ihnen zugestanden hatte und wie er sie ernährte, ohne dass sie arbeiten müssten.

Während dieser Rede versammelten sich die Fische und näherten sich ihm. Sie reckten ihre Köpfe aus dem Wasser und sahen ihn aufmerksam mit offenen Mäulern an. Solange es dem Heiligen gefiel, zu ihnen zu sprechen, hörten sie ihm aufmerksam zu, als wären sie mit Vernunft ausgestattet. Erst nachdem sie von ihm gesegnet worden waren, verließen sie den Ort.

Der, der die Vögel aufmerksam der Predigt des heiligen Franz von Assisi zuhören ließ, versammelte die Fische und ließ sie aufmerksam der Predigt seines Sohnes Antonius lauschen" (Rigaldina 9,24-28).


Antoniuskapelle

Blick in die Antoniuskapelle

Antoniuskapelle

Holzstatue vom heiligen Antonius


Sankt Antonius von Padua

Unser Kirchenpatron Sankt Antonius von Padua

Sankt Antonius von Padua, Fernandez Martin de Bulhorn wurde in Lissabon als Sohn einer begüterten Adelsfamilie geboren. Mit 16 Jahren wurde er Augustiner-Chorherr, studierte in Lissabon und später in Coimbra, wurde zum Priester geweiht. Erschüttert durch das Erlebnis der Bestattung der Gebeine der fünf marokkanischen Märtyrer reifte sein Entschluss, sich den Franziskanern anzuschließen; 1220 trat er in Coimbra den Minderbrüdern des Ordens bei und nahm den Namen Antonius an. 1220 ging Antonius selbst nach Marokko, wurde aber durch Krankheit zur Heimkehr gezwungen, wobei ein Sturm ihn nach Sizilien verschlug. So nahm er 1221 in Assisi am Generalkapitel seines Ordens teil, dabei wurde seine Begabung als Redner entdeckt. Man beauftragte ihn 1222 bis 1224 in Rimini und Mailand mit den Kampf gegen die Katharer. Seine franziskanische Armut verlieh seinen Reden Glaubwürdigkeit, seine enorme Bibelvertrautheit verschaffte ihm Bewunderung.

Die Legende berichtet von Antonius' ans Wunderbare grenzenden Begabung, sich fremden Völkern bei einem Konzil in Rom nur durch den Schwung seiner Rede verständlich zu machen. Zu den bekanntesten seiner Legenden gehört die Predigt am Ufer von Rimini: die Einwohner wollten ihn nicht hören, aber die Fische versammelten sich und streckten ihre Köpfe aus dem Wasser; dieses Wunder habe fast die ganze Bevölkerung der Stadt bekehrt. Als jemand die Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie bezweifelte, ließ Antonius einen Maulesel bringen, der drei Tage nichts zu Fressen bekommen hatte; das Tier fiel, ohne das gereichte Futter zu berühren, vor Antonius nieder, weil der ihm mit der Hostie entgegentrat. Papst Gregor IX. nannte ihn, als er ihm zuhörte, "Schatztruhe der Heiligen Schrift".

1227 bis 1230 war Antonius wieder als Bußprediger in Oberitalien tätig, zugleich wurde er Ordensprovinzial in der Emilia Romagna mit Sitz in Padua. Franziskus ernannte ihn zum Lektor der Theologie für die Minderen Brüder des Ordens an der Universität in Bologna. 1230 legte er, entkräftet von den anstrengenden Reisen, seine Ämter nieder, und lebte auf einem Nussbaum auf dem Landgut Camposampiero bei Padua. Seine Fastenpredigten in Padua 1231 hatten sensationellen Erfolg, keine Kirche war groß genug, er musste ins Freie ausweichen. Die ganze Region schien wie umgewandelt: Schulden wurden erlassen, zerstrittene Familien versöhnten sich, Diebe gaben das gestohlene Gut zurück, Dirnen kehrten ins ehrbare Leben zurück, unrechtmäßige und überhöhte Zinsen wurden den Schuldnern zurückerstattet.
Von Oberitalien führte Antonius' Weg in die zweite Hochburg der von der katholischen Kirche Abtrünnigen, nach Südfrankreich. Auch hier wirkte seine Predigt und die Kraft seines Wortes in den Jahren 1224 bis 1227 im Kampf gegen die Albigenser und die Waldenser so überzeugend, dass man ihn den "Hammer der Ketzer" nannte. Antonius' Patronat für verlorene Sachen geht zurück auf die Überlieferung, dass ein junger Mönch den Psalter des Antonius ohne dessen Erlaubnis mitnahm. Daraufhin wurde er von Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte. Antonius starb 1231 bei den Klosterfrauen von Arcella bei Padua.

In Padua wurde Antonius zu Ehren die Basilika S. Antonio als Grabkirche errichtet, seine Gebeine wurden 1236 hierher überführt. An seinem Grab ereigneten sich in der Folge so viele Wunder, dass Bonaventura meinte: "Suchst du Wundertaten, gehe zu Antonius!" Er ist der meistverehrte Heilige in Italien, die Basilika in Padua eine der meistbesuchten Wallfahrtsstätten.

Kanonisation: Bereits elf Monate nach seinem Tod sprach Gregor IX. nach dem bis dahin kürzesten Kanonisierungsprozess der Kirchengeschichte Antonius heilig. 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Kirchenlehrer ernannt, obwohl er nur einige Predigtmanuskripte hinterließ.