Kriegsjahre Kriegsjahre


Kriegsjahre

Mit den Kriegsjahren öffnet sich zu jeder Zeit ein dunkles Kapitel der Geschichte; nicht nur für die Menschen die unter Angst und Entbehrungen leiden müssen. Auch Kirchen sind oft nicht vor der Zerstörung verschont geblieben. Zwar blieb unsere Antoniuskirche, Gott sei es gedankt, erhalten, doch unbeschadet blieb sie nicht.

Kriegsjahre

Der Turm wurde durch die Sprengung der Glocken und durch Granatbeschuss beschädigt. Auch andere Teile der Fassade und einige Fenster kamen nicht unbeschadet davon. Doch die beschädigten Fenster wurden nicht endgültig während des Krieges zerstört sondern danach. Diese Geschichte erzählen wir aber im Beitrag Nachkriegsjahre.


Kriegsjahre

Wie viel Glück die St. Antoniusgemeinde zum Kriegsende hin hatte, belegen Erzählungen aus der Vätergeneration. Die Panzer standen auf der anderen Kanalseite und es erforderte das Verhandlungsgeschick  beherzter Männer die den Alliierten die weiße Fahne zeigten, um einen Beschuss zu verhindern.

Kriegsjahre

So schön sah der Vorplatz der Antonius Kirche auch während des Krieges aus.

Kriegsjahre

Das Innere der Antonius Kirche während des 2. Weltkrieges.


Kriegsjahre

Wer sich die Innenaufnahmen genau anschaut wird bemerken, dass die Kronleuchter während dieser Zeit nicht vorhanden waren.

Kriegsjahre

Dazu weiß das Gemeindemitglied Maria Adelheid Brinkmann zu berichten: Gegenstände aus Messing im Innenraum der Kirche kamen ins Visier der Nazis. Der Fabrikant Robert Nyblad wurde aufgefordert den Metallwert der Sanktusleuchter und der Kronleuchter zu schätzen. Seine Expertise stufte die Leuchter bewusst als äußerst minderwertig ein, so dass sie erst mal hängenbleiben durften. Aber allen war klar, dass es nur ein vorübergehender Aufschub bleiben würde, und so beschloss man, nach dem alten Sprichwort: „ Aus den Augen aus dem Sinn“  die Leuchter trotzdem aus der Kirche zu bringen und auf dem Gewölbeboden zu verstecken. Dieser Trick hat funktioniert. Keiner der Machthaber kam mehr auf die Idee noch mal nachzuhaken und so konnten die Leuchter unbeschadet nach dem Krieg wieder in der Kirche aufgehängt bzw. aufgestellt werden. (Diese Geschichte ist bezeugt von meinem Vater, Fritz Ehrlich, der als Jugendlicher  mitgeholfen hat, die schweren Messingteile die lange Wendeltreppe 98 Stufen hinaufzuschleppen)

Kriegsjahre

Blick in den Chorraum.


Glockenzerschlagung

Eine traurige Geschichte zeigen die folgenden Bilder von dem Papenburger Fotografen Wagener aus dem Jahr 1942 von der Glockenzerstörung. Wie viele andere Gemeinden musste auch die St. Antoniusgemeinde im zweiten Weltkrieg die Glocken abgeben, damit das Metall der Waffenproduktion zugeführt werden konnte.

Glockenzerschlagung

Zuerst wollten die NS-Leute Handwerker aus Papenburg für diese Arbeiten anheuern, doch niemand war zu diesem Kirchenfrevel bereit. So beschlossen die Nazis, dass Strafgefangene aus dem Lager in Aschendorfermoor diese Arbeit erledigen sollten.

Glockenzerschlagung

Strafgefangene beim Ausbau der schweren Glocken.


 

Glockenzerschlagung

Da die Glocken in Turm sehr groß waren, wurden sie kurzerhand im Turmzimmer gesprengt und als Stücke aus dem Turm nach unten geworfen. Durch die Sprengungen wurde auch die Bausubstanz des Turmes in Mitleidenschaft gezogen. Auf dem Bild sieht man einen uniformierten Wachposten (ganz links) der die Gefangenen bei der Arbeit bewacht.

Glockenzerschlagung

Die in Stücke gesprengten Glocken. Die Glocken hatten die Namen Mara, Josef und Clementine. Ihr Gewicht betrug 5650, 3705 und 2300 kg. Nur die kleine alte Antoniusglocke durfte im Turm hängenbleiben.